Geschichte
Die Vorfahren der Braque Saint-Germain waren am Ende des 18. Jahrhunderts die Begleiter von Ludwig XV, dadurch haben sie den Beinahmen Hunde des Königs erhalten. Diese Lieblinge des Adels wurden Braque Francais genannt und später mit verschiedenen englischen Pointern gekreuzt und erneut einem König präsentiert. Diesmal war es Charles XV, der die junge Jagdhunderasse ansprechend fand. Er wollte keine anderen Hunde mehr als Begleiter für die Jagd und als Statussymbol. Dadurch wurden diese ersten Braque Saint-Germain in Frankreich zu Modehunde, denn der gesamte Adel legte sich Vertreter dieser neuen Rasse zu. Bilder und Gemälde aus dieser Zeit bestätigen die Beliebtheit der Tiere.
Laut Berichten war die erste Verpaarung, aus denen die Braque Saint-Germain entstand, eine Kreuzung zwischen der English Pointer-Dame mit dem Namen „Miss“ und dem Braque Francais Rüden „Zamor“. Die Welpen dieser Verbindung waren die ersten Braque Saint-Germain, obwohl sie damals noch Braques von Compiègne genannt wurden. Die Hunde wiesen bereits die typische weiß-orange Fellfärbung auf und die rosa Schleimhaut.
Im Jahr 1830 zog die Zucht der Tiere nach Saint Germain um und die Rasse wurde offiziell umbenannt. Die Rasse wurde 1863 auf der ersten Hundeausstellung präsentiert. Sie feiert einen großen Erfolg ist sowohl bei reichen Leuten als auch Jägern gleichermaßen beliebt.
Aussehen
Die Braque Saint-Germain besitzt eine elegante und kraftvolle Erscheinung und hat einen sehr markanten Kopf, den er meist hocherhoben trägt und aufmerksam in die Welt blickt.
Größe
Rüden: 56 cm – 62cm
Hündinnen: 54 cm – 59 cm
Toleranz von +2 cm bei außergewöhnlichen Exemplaren.
Die Rute ist ziemlich tief angesetzt und soll höchstens bis zu den Sprunggelenken reichen und soll in der Bewegung waagerecht getragen werden.
Haarkleid
Das Fell der Braque Saint-Germain ist sehr kurz, nicht zu fein und eng anliegend. Die Grundfarbe des Fells ist mattweiß, auf dem weißen Grund befinden sich vereinzelnd orange Abzeichnungen, die sich besonders als Maske am Kopf des Hundes auftauchen. Etwas Tüpfelung wird toleriert. Die Behänge sind falbfarben (eine sehr geringe Menge Weiß wird toleriert, jedoch nicht angestrebt). Die Augen sind braun und der Nasenschwamm dunkelrosa. Schwarzes Pigment ist ein disqualifizierender Fehler.
Wesen
Die Braque Saint-Germain ist ein Jagdhund der zutraulich, ausgeglichen, liebevoll und leicht auszubilden ist, eine schroffe Behandlung in der Ausbildung nicht ertragen würde und einen guten „Will-to-Please“ besitzt. Obwohl sie beim Training und der Arbeit viel Energie zeigen kann, ist sie dennoch immer konzentriert und nicht überdreht. Die Rasse wird in erster Linie zur Jagd auf Fasane, Rebhühner und Schnepfen verwendet, die mit weichem Maul apportiert werden. Die Braque Saint Germain, ein Abkömmling des englischen Pointers, gilt als die schnellste kontinentale Vorstehhunderasse, doch erlaubt ihr der athletische, wohl proportionierte Körperbau nicht nur einen durchschnittlich raumgreifenden, eleganten Galopp bei der weiten Suche im Feld, sondern auch enorme Ausdauer und Resistenz gegenüber den physischen Strapazen eines langen Jagdtages.
Gute Vorstehmanieren, natürlicher Apport, innige Führerbezogenheit und vielseitige Einsetzbarkeit machen diese Rasse zu einem empfehlenswerten Vollgebrauchshund vor allem für das Niederwildrevier.
Die BSG ist dem Menschen sehr zugetan und lebt am liebsten im Familienverband. Im Haus ist der Braque Saint-Germain ein ausgeglichener Hund, der gerne den gemütlichsten Platz einnimmt. Mit Kindern ist er verspielt und sehr liebevoll. Mit anderen Hunden kommt er auch gut zurecht und ist selbst im fortgeschrittenen Alter oft noch verspielt. Für Hundeanfänger mit dem nötigen Ehrgeiz ist der Braque Saint-Germain gut geeignet, diese müssen den französischen Jagdhund jedoch auch auslasten können. Aufgrund seiner Offenheit gegenüber Menschen und seiner sehr feinen Nase, wird er in Frankreich auch gerne als Rettungshund ausgebildet. Dies spricht sehr für das gelehrige und ausgeglichene Wesen des Braque Saint-Germain.