Gymnocalycium erolesii

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  • Ich habe heute Schreibe-Lust...
    Diese Pflanze habe ich auf der KaktuS-Börse in Eugendorf/Austria im Mai ergattert. Ein Dankeschön dafür nochmal an den Reiner!


    G. erolesii SNE 04-15-167



    Beschrieben wurde G. erolesii 2002 von Gert Neuhuber und C. Ludwig Bercht in der 15. Ausgabe der AGG-Zeitschrift Gymnocalycium. Benannt wurde sie nach ihrem Entdecker Pablo Eroles, der sie im Jahr 2000 fand.
    Mein G. erolesii mit der Schneekloth-Feldnummer SNE 04-15-167 stammt aus der argentinischen Provinz Santa Fe, in der Nähe des Dorfes Berna, ca. 270 km nordöstlich von der Provinz-Hauptstadt Santa Fe gelegen im typischen Chaco-Gebiet.
    Unverkennbar durch die lange Blütenröhre und -farbe ist die Verwandtschaft zum Aggegrat G. schroederianum, weshalb G. erolesii von manchen als Synonym zu G. schroederianum ssp. boessii angesehen wird.
    Laut G. Charles vermutet Massimo Meregalli, es könnte sich hier evtl. sogar um das ominöse G. leptanthum handeln.
    Gemäß Erstbeschreibung soll die Blüte einen leichten Zitronenmelissen-Duft verströmen, was ich voll bestätigen kann! Auf alle Fälle mal eine wunderbare Abwechslung zum sonst Gymno-typischen, muffigen Gruft-Duft.
    Auf dem Bild sieht man rechts eine sich entwickelnde Frucht. Zumindest steht das Perikarpell schon stramm seit Ende Mai. Da ich aber nur diese eine Pflanze der Art besitze und sie die einzige war, die zu diesem Zeitpunkt aus der Verwandschaft geblüht hat, bin ich mal gespannt, was aus diesen Samen wird.

    Gruß Stefan

  • Besten Dank an Stefan, für die ausführliche Beschreibung dieser Art.


    PS: Ich habe deinen Beitrag aus G. schroederianum abgetrennt und hier als ein eigenständiges Thema veröffentlicht.

    Gruß Markus

  • Sehr hübsch. Bilde ich mir hier eine Ähnlichkeit zu baldianum ein, mal abgesehen von der Blüte?

    Sukkulentenfieber ist eine schwere Krankheit! Wer sich infiziert hat, ist nicht zu retten!
    We do not forgive!! We do not forget!!
    Tom

  • Sehr schön! Die leicht gefransten Petalenspitzen machen sich echt richtig gut! :thumbup: Die hat das von Stefan hier gezeigte G. erolesii nicht.
    Wär für bestimmte Leute schon wieder Grund genug für eine Neubeschreibung oder zumindest eine ssp. ;) .

    "Man vermeide, wenn man sich schon mit Kakteen befassen will, jede Art von Humor und Toleranz." - Glossen-Autor aculeatus in der Stachelpost 1969

  • Tom, die Ähnlichkeit mit G. baldianum ist leider nicht da. G. erolesii ist gem. Metzing ein Synonym zu G. schroederianum ssp. boessii (KuaS 63(3) 2012).
    Alle drei Arten gehören zur Samengruppe Gymnocalycium, vielleicht deshalb die Ähnlichkeit, die du siehst.

    Gruß Stefan

  • Heute wieder aufgeblüht.


    G. erolesii SNE 04-15-167


    Leider wie so viele meiner Pflanzen mit Spinnmilben-Schaden im Scheitel vom Winter/Frühling.
    Frage, Matthias: Für wen sind denn Fransen an Petalen Grund für eine eigene Unterart?

    Gruß Stefan

  • Frage, Matthias: Für wen sind denn Fransen an Petalen Grund für eine eigene Unterart?

    Backeberg, Ritter und Co. waren bei solchen Sachen nie sonderlich zögerlich...


    Hübsche Blüte - auch ohne Fransen. :thumbup:

    "Man vermeide, wenn man sich schon mit Kakteen befassen will, jede Art von Humor und Toleranz." - Glossen-Autor aculeatus in der Stachelpost 1969

  • Bloss nicht Fred H.Brandt vergessen!! X(

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    Tom

  • Das G. erolesii SNE 04-15-167:


    Gemäß Prioritätsregel ein G. schroederianum ssp. boessii. Dieses wurde von Roberto Kiesling 2002 in der KuaS 53(9) erstbeschrieben. Erscheinungstermin war also September 2002. Im gleichen Jahr wurden die Pflanzen nochmals als G. erolesii in der Gymnocalycium 15(4) durch Neuhuber und Bercht beschrieben. Erscheinungstermin dieser vierten Ausgabe war frühestens Oktober. Also ist das G. erolesii eine Doppelbeschreibung von G. schroederianum ssp. boessii, weil es vier Wochen zu spät veröffentlicht wurde. Sorry.

    Gruß Stefan

  • Hallo


    Ähnliches passierte auch mit G. hammerschmidtii zu G. chiquitanum, das knapp 2 Monate früher publiziert wurde;
    Zitat aus Kuas 1967
    Verf. stellt fest, daß diese von Pater HAMMERSCHMIDT
    in Ost-Bolivien gefundene und dann
    von BACKEBERG im Dezember 1963 als G. hammerschmidtii
    beschriebene Art bereits im Oktober
    1963 von M. CÁRDENAS gültig in „Cactus"
    als G. chiquitanum publiziert worden ist. Der
    Name G. hammerschmidtii ist daher ein Synonym
    zu G. chiquitanum Card

  • Wieder diese Grammophon-Blüte! Klasse! :thumbup:

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    Tom