24.08.2012 - 00:00 Uhr

"Onkel Heini" aus Uhlenbusch, "Vater Drombusch": Hans Peter Korff 70: "Da habe ich um mein Leben gespielt"

Hans Peter Korff nimmt die runde Brille ab, putzt sie, setzt sie wieder auf und schaut nach draußen auf die Straße. "Meine Frau sucht bloß noch einen Parkplatz", sagt der Schauspieler, "sie wird gleich hier sein".

Hans-Peter Korff mit Frau und Kollegin Christiane Leuchtmann an der Außenalster. Bild: dpa

Das Schauspieler-Paar macht auch beruflich viel gemeinsam. "Auch an meinem Geburtstag werden wir abends für eine Lesung gemeinsam auf der Bühne sein", erzählt Korff an diesem sonnigen Nachmittag in einem Hamburger Café. Heute wird er 70 Jahre alt - der "Onkel Heini" aus Uhlenbusch und Witta-Pohl-Filmehemann "Vater Drombusch".

Der 70. - kein Grund zum Feiern? "Doch, gefeiert wird am nächsten Tag. Dann kommen Freunde und Bekannte zum Brunch", erzählt der Hamburger und fügt grinsend hinzu: "So große Angst habe ich nicht, dass es nach dem 70. nicht mehr auf vernünftigen Bahnen weitergehen würde." Dennoch mache er sich so seine Gedanken über diese Zahl. "Früher waren die Leute in dem Alter tot oder ziemlich vergreist. Es sei denn, man hatte genetisch so ein stabiles Naturell wie Goethe." Dass er selbst seit fünf Jahren eigentlich im Ruhestand ist, merkt Korff aber ohnehin nur daran, "dass ich Rente bekomme".

Der schlaksige Mime mit dem markanten Gesicht, der seit mehr als 50 Jahren Theater spielt und die Zahl seiner Fernsehproduktionen auf mehr als 200 schätzt, steht nach wie vor im Scheinwerferlicht: fürs Fernsehen, vor allem aber auf der Bühne - wo seine Liebe zur Schauspielerei einst begann. Dabei hätte aus ihm eigentlich ein Schriftsetzer wie sein Vater werden sollen. "Ich machte in so einer fürchterlichen Klitsche eine Lehre", erinnert sich Korff. "Das war in einem finsteren Loch."
Aus dem Keller zog es ihn ins Rampenlicht. Der Lehrling schloss sich einer Laienspielgruppe an und kam mit 17 ans Studententheater der Hamburger Universität, wo der heutige Intendant des Berliner Ensembles, Claus Peymann, Chef der Truppe war. Korff schaffte es ohne Abitur auf die Hochschule für Musik und Theater in seiner Heimatstadt, an der Eduard Marks unterrichtete. "Ich habe ihm aufgelauert, bin auf der Straße vor ihm auf die Knie gefallen und habe ihn angefleht", erzählt Korff. Marks ließ ihn zur Aufnahmeprüfung zu. "Ich habe da um mein Leben gespielt - und wurde genommen."

Als Schauspieler jemand anderes zu sein, empfand er als "große Befreiung". In die unterschiedlichsten Rollen schlüpfte Korff seitdem an vielen Theatern. Sehr früh schon, 1966, kam auch die Arbeit fürs Fernsehen dazu, für zahlreiche Serien und Filme stand er vor der Kamera. Dass noch heute manchmal jemand das Lied "Auweia, Auweia, der Hahn legt keine Eier" anstimmt, wenn er ihn als einstigen Postboten Heini aus "Neues aus Uhlenbusch" (ab 1977) wiedererkennt, stört ihn nicht. "Ich werde gerne darauf angesprochen", sagt Korff.

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