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Rund um die Uhr im Einsatz

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Wolfgang Hammerschmid, Marktrat und stellvertretender Bereitschaftsleiter des BRK, legte in der vergangenen Marktratssitzung die Zahlen des HVO vor.
Wolfgang Hammerschmid, Marktrat und stellvertretender Bereitschaftsleiter des BRK, legte in der vergangenen Marktratssitzung die Zahlen des HVO vor. © -

Es war nur eine Zahl, aber die hat es in sich: 493 Einsätze hat der „Helfer vor Ort“ (HVO) in Wolnzach im Jahr 2015 „gefahren.“ Marktrat Wolfgang Hammerschmid, zugleich stellvertretender Bereitschaftsleiter des Bayerischen Roten Kreuzes in Wolnzach, gab diese Zahl in der jüngsten Sitzung des Marktrates bekannt und verband das mit einem Dank an den Markt für die Unterstützung, die dieser den Freiwilligen gewährt hat.

Tatsächlich konnte bekanntlich erst vor wenigen Jahren erstmals ein neues, zuverlässiges, und sicheres Fahrzeug für die Ehrenamtlichen beschafft werden. Bürgermeister Jens Machold kommentierte diese Zahl so: „Das ist alles andere als selbstverständlich.“ In einem ausführlichen Gespräch mit dem FORUM erläuterten nun Bereitschaftsleiter Christoph Nieder und Hammerschmid ausführlich, wie dieser Dienst für die Allgemeinheit organisiert ist. So sind es nach den Worten der beiden Führungskräfte zehn Ehrenamtliche, die für die Menschen in Wolnzach in Notfällen da sind. Und die Einsatzzahlen steigen. Als der HVO 1992 gegründet wurde waren es gerade mal 70 Einsätze pro Jahr. „Seit einigen Jahren sind wir fest in der Alarmierung drin“, sagte jetzt Hammerschmid und machte zugleich deutlich, wie sehr sich die Verantwortlichen freuen über die Anerkennung, die der Arbeit, die sie leisten, zuteil wird. „Wir bieten einen 24-Stunden-Service“, sagte er weiter und hob hervor, dass das nicht selbstverständlich ist. Genau so wenig normal ist, dass auch die Autobahn mit abgedeckt wird, eine nicht ungefährliche Sache schon wegen der Geschwindigkeiten, die hier gefahren werden. Anders als die Feuerwehr hat der HVO keinen Sicherungsanhänger. Ein Einsatz dauere etwa 20 Minuten, berichtete Nieder aus der Statistik. 60 Prozent seien sogenannte internistische Notfälle. Die Freiwilligen rücken nicht immer mit dem speziell ausgerüsteten Fahrzeug aus, sondern auch mit ihrem Privatwagen, haben den genormten Notfallrucksack dabei. Dass ein gut ausgestattetes Fahrzeug habe beschafft werden können bezeichnete Hammerschmid auch als „Helferwertschätzung“. Dass ohne Debatte und einstimmig der Marktrat hier zugestimmt habe, das habe er nicht vergessen. Einen großen Unterschied zur Feuerwehr machte er auch deutlich: „Bei uns ist jeder Einsatz mit einem Menschen verbunden.“ Das gilt in der Tat etwa bei der Beseitigung einer Ölspur nicht, aber da sind die Floriansjünger eben auch da. Und auf noch etwas ist Nieder besonders stolz: „Wir sind immer die allerersten am Patienten, noch vor der Polizei.“ Wer mitmachen möchte braucht eine gründliche Vorbereitung: Führerscheinanfänger müssen zwei Jahre warten. Ohne Fahrpraxis geht gar nichts. Und dann sind Erfahrungen im Rettungsdienst zwingende Voraussetzung genau wie der Sanitätskurs, der allein 60 Stunden dauert. Eine Ausbildung am Defibrillator gehört genau so dazu wie die „Blaulichtbelehrung.“ Wer neu dazu stoße fahre auch nicht allein zum Einsatzort, da ist dann immer noch einer dabei. Es ist diese Qualität der Hilfe, die zu dem führt, was Hammerschmid so zusammen fasste: „Der HVO Wolnzach hat einen Stellenwert in der Gemeinde.“

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