Fisch-Gattungen
Sturisoma sind eine Gattung von Störwelsen aus der Familie der Harnischwelse (Loricariidae) und der Ordnung der Welsartigen (Siluriformes).
Sturisoma-Arten sind Störwelse, die im tropischen Südamerika im Amazonasbecken, im Río Paraná, im Orinoco in Kolumbien und in Panama verbreitet sind. Ihr Habitat sind in schnell oder auch nur mäßig fließende Gewässer mit laubbedeckten Untergründen und totem Holz.
Der Körperbau der Sturisoma-Arten ist langgestreckt und extrem schlank. Der Hinterkörper gleicht einem langen dünnen Zweig. Charakteristisch ist das im Vergleich zur Gattung Sturisomatichthys stark verlängerte Rostrum (Schnauze). Die Bauchseite ist mit 3 klar ausgerichteten Reihen zentraler Knochenplatten bedeckt.
Die Lippen sind breit und umgeben das unterständige Maul. Sie sind zu einer Saugscheibe umgebildet. Auf jedem Kiefer sitzt eine Reihe zweispitziger Zähne. Adulte Männchen besitzen lange, dichte Borsten am Außenrand des Kopfes. Sturisoma-Arten können eine maximale Länge von etwa 28 cm erreichen.
Die Brust- und die Rückenflosse sind sehr groß und sichelförmig ausgebildet. Der Schwanzstiel ist extrem lang. Das obere und untere Ende der Schwanzflosse ist meistens filamentartig verlängert.
Die Grundfärbung der Sturisoma-Arten ist auf der oberen Körperhälfte gräulich-braun, die untere Körperhälfte ist silbrig-weißlich und kann teilweise bläulich schimmern. Entlang den Körperflanken verläuft eine schwärzliche Längsbinde. Diese Beginnt an der Schnauze, zieht sich über die Augen und endet am Schwanz. Ab dem Schwanzstiel löst sich dieses Band in einzelne Flecken auf.
Im Aquarium sollte die Wassertemperatur je nach Art zwischen ca. 21 °C und 29 °C betragen. Der pH-Wert sollte bei den meisten Arten zwischen 6,5 und 7,5 liegen, die Gesamthärte bei 2-15° dH. Manche Arten benötigen besondere Wasserwerte. Diese findet Ihr in der Artenbeschreibung.
Grundsätzlich wird eine Haltung dieser Störwelse in einem Artenbecken empfohlen, sie können jedoch problemlos mit anderen friedlichen Fischen vergesellschaftet werden. Sie sollten in Gruppen von ca. 5-6 Tieren gehalten werden. Bei mehreren Tieren sollte für jedes Tier ein geeignetes Rückzugsgebiet vorhanden sein.
Da viele Welse auch an Wasserpflanzen knabbern bzw. diese fressen, sollte auf diese Pflanzen verzichtet werden. Wenn man unbedingt ein bepflanztes Becken wünscht, empfehlen wir robuste Pflanzen wie z.B. Wasserkelche (Cryptocoryne), Speerblatt (Anubias) oder Javafarne (Microsorum pteropus).
Die Beleuchtung kann mit einigen Schwimmpflanzen wie z.B. Beispiel Wassersalat (Muschelblume) oder Schwimmfarnen abgeschattet werden. Es sollte jedoch noch genügend Licht für das Wachstum von Algen vorhanden sein.
Ausreichend Versteckmöglichkeiten wie zum Beispiel Tonröhren, Schieferplatten, Wurzeln (wichtig!) oder sonstige Hölzer sind unbedingt erforderlich. Beim Einsatz von Moorkienholz ist zu beachten, dass die darin enthaltenen Huminsäuren den pH-Wert senken und das Wasser bräunlich färben. Der Beckenboden sollte aus Sand oder feinem Kies (kein scharfkantiger Kies, damit die Barteln nicht verletzt werden).
Mit Hilfe einer starken Umwälzpunkte sollte das Wasser gut durchströmt werden. Diese Störwelse reagieren empfindlich auf starke Schwankungen der Wasserparameter, daher sollten eher häufige und kleinere Wasserwechsel durchgeführt werden.
Die Zugabe von einigen Seemandelbaumblättern oder Erlenzapfen stärkt das Immunsystem der Fische und beugt Krankheiten vor.
Die Weibchen legen legen ihre Eier auf flachen Pflanzen, Holz- oder Wurzeln (auch an den Beckenscheiben) ab (Substratlaicher). Diese Stellen werden vom Männchen vorher gründlich gereinigt. Das Männchen verteidigt das Gelege und fächert den Eiern ständig frisches Wasser zu.
Die Jungfische schlüpfen nach etwa 5-6 Tagen. Bei zu hartem Wasser können beim Schlupf manchmal Schwierigkeiten auftreten, da dann die Eierschalen nicht aufplatzen. Mit Hilfe einer Lanzettnadel kann man den Fischlarven helfen, die Eihülle zu öffnen.
Für die Aufzucht der Jungfische ist es unbedingt erforderlich, Kot der Elterntiere zu verfüttern. Sie benötigen die im Darm lebenden Bakterien und Pilze, um pflanzliche Kost zu verdauen.
Diese Harnischwelse ernähren sich in freier Natur hauptsächlich von Algenaufwuchs und Detritus. Im Aquarium sollten sie hauptsächlich mit Algenaufwuchs, Gurkenscheiben, Salat, Spinat, Paprika und anderen Gemüsesorten, ab und zu auch mit etwas tierischem Futter wie z.B. Welstabletten oder sonstigem Trockenfutter gefüttert werden.
Damit sich Algenaufwuchs bzw. Biofilm bildet, müssen Hölzer in das Aquarium eingebracht werden.
Harnischwelse sind eigentlich recht robuste Fische und eigentlich nicht besonders anfällig für Krankheiten. Oft werden jedoch mit dem Transportwasser Bakterien in das Aquarium eingebracht. Es wird vermutet, das Harnischwelse durch diese Bakterien so stark erkranken können, dass der Krankheitsverlauf tödlich endet.
Welse, die durch nicht artgerechte Haltung oder (Transport-) Stress geschwächt sind, können an bakteriellen Infektionen, Parasiten, Viren oder Mykosen (Verpilzungen) erkranken.
Es kann auch zu Problemen kommen, wenn Welse zusammen mit anderen Fischarten gehalten werden. Werden diese Arten mit kupferhaltigen Medikamenten, wie z.B. "Malachitgrün" behandelt, kann dies bei Welsen zum Tode führen. Auch Schnecken- oder Algenbekämpfungsmittel können Kupfer enthalten!
Übersicht über bakterielle Erkrankungen
In der Regel sind bakterielle Infektionen auf mangelnde Hygiene, falsche Ernährung der Fische, organische Belastungen und Überbesatz zurückzuführen. Auch können Bakterien mit dem Transportwasser in das Aquarium eingeschleppt werden [weiterlesen...]
Literaturhinweise:
Gattung Sturisoma (Stand: 01/2023)
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