Diskussion über Verbots-Pläne: So Dackel ist Deutschland

Tigerdackel sind nur eine von zahlreichen Dackel-Züchtungen

Tigerdackel sind nur eine von zahlreichen Dackel-Züchtungen

Foto: picture alliance / blickwinkel/D. Maehrmann
Von: Sandra Simonsen

Teckel, Dackel, Dachshund? Wie heißt der kurzbeinige Hund denn nun? Und warum hat er so kurze Beine?

Ein neuer Entwurf des Tierschutzgesetzes könnte die Dackelzucht gefährden: Denn die niedlichen kurzen Beine der Tiere entstehen durch eine Störung des Knorpelgewebes. Und genau solche Anomalien im Skelett sollen künftig verboten werden. Dackel-Fans sind alarmiert.

BILD klärt deshalb die wichtigsten Fragen rund um Platz 10 der beliebtesten Hunderassen der Deutschen.

Auch Langhaardackel wurden für die Jagd gezüchtet

Auch Langhaardackel wurden für die Jagd gezüchtet

Foto: picture alliance / Zoonar

Dackel, Teckel oder Dachshund?

Grundsätzlich gibt es für den Dackel, Deutschen Teckel oder Dachshund mehrere Namen – alle sind richtig. Bekannt ist der Dackel laut dem Deutschen Teckelklub 1888 seit dem Mittelalter. „Ursprünglich wurden die Dackel seit dem 17. Jahrhundert in Deutschland gezüchtet, um bei der Jagd auf Dachse zu helfen“, sagt Josef Ramacher (64), Präsident des Teckelklubs. Daher auch der Name Dachshund.

Wie alle anderen Jagdhunde mit Schlappohren geht er auf die Bracke zurück. Mit den Züchtungen wurden die Hunde immer weiter für die Jagd verbessert. „Ihr Mut, ihre lange, schmale Körperform, ihr geringer Brustumfang und ihre kräftigen Beine ermöglichen es ihnen, in Bauten von Fuchs und Dachs zu kriechen und das Wild zum Verlassen des Baus zu veranlassen“, erklärt Ramacher.

Ende des 19. Jahrhunderts begann schließlich die Dackelzucht. Damals waren die meisten Dackel Kurzhaarteckel, die auch als Urdackel bezeichnet werden. Rauhaardackel und Langhaardackel gab es zunächst nur vereinzelt.

Kurzhaardackel gelten als Urdackel, sie werden ab Ende des 19. Jahrhunderts gezielt gezüchtet

Kurzhaardackel gelten als Urdackel, sie werden ab Ende des 19. Jahrhunderts gezielt gezüchtet

Foto: Getty Images/500px

Welche Dackel-Züchtungen gibt es?

„Heute gibt es neun verschiedene Variationen des Dackels, darunter die Standard-, Zwerg- und Kaninchendackel, in den Haararten Kurzhaar, Langhaar und Rauhaar, die jeweils ihre eigenen Merkmale und Eigenschaften aufweisen“, zählt Ramacher auf.

Rauhaardackel entstanden durch die Kreuzung mit Terriern und Pinschern, während Langhaardackel durch Kreuzungen mit Spaniel und Setter gezüchtet wurden.

Zusätzlich wurden Zwerg- und Kaninchendackel gezüchtet. Das Ziel war ein möglichst kleiner Hund, der Jagd auf Füchse und Kaninchen machen konnte, weil er in deren Bau passte. So wurden die Beine des Dackels besonders kurz gezüchtet.

Seit den 1980er-Jahren gibt es drei Größen für Dackelzüchtungen:

  • Kaninchenteckel sind bis zu 3,5 Kilogramm schwer.
  • Zwergteckel wiegen etwa vier bis fünf Kilogramm
  • (Normal-)Teckel wiegen maximal neun Kilogramm

Zusätzlich gibt es Kurzhaar-, Rauhaar- und Langhaardackel und zahlreiche unterschiedliche Färbungen. Die Tiere können einfarbig, mehrfarbig, gefleckt oder gestromt sein. Zu den gefleckten Dackeln zählen Tigerdackel und Piebald-Dackel mit großen dunklen Flecken.

Was zeichnet Dackel besonders aus?

Generell sind alle Dackel kurzbeinig und lang gestreckt. Dabei haben sie eine athletische Figur und sind sehr beweglich. Der typische Dackel ist fast immer interessiert und aufmerksam und freundlich.

Rauhaardackel sind mittlerweile besonders beliebt

Rauhaardackel sind mittlerweile besonders beliebt

Foto: mauritius images / Michael Weber

Da die Tiere für die Jagd gezüchtet wurden, gelten sie als mutige und leidenschaftliche Jäger, die gern stöbern und Fährten folgen – auch am und im Wasser.

Allerdings gehören Dackel auch zu den Hunden, die trotz guter Erziehung Eigenständigkeit und einen starken Willen bewahren. Auch das liegt an ihrer Jagdaufgabe, wie Ramacher erklärt: „Bei dieser Aufgabe agieren die Teckel eigenständig und treffen auf einen wehrhaften und körperlich mindestens ebenbürtigen Gegner. Dieser Umstand hat über die Jahrhunderte ihr selbstständiges, mutiges und charakterstarkes Wesen geprägt.“ Daher gelten die Kurzbeiner häufig als stur und widerwillig.

Eben „typisch deutsch“ – ein bisschen zumindest.

BILD Deals: Hier gibt es jede Menge Schnäppchen und Rabatte!