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36. NEU: Mittleres Aquarium

Januar 14, 2012

Zur Erinnerung vorab etwas Berechnung der Nettoliterzahl (Stichwort Nettoschreck) Die erste Größe meint das Glasgefäß an sich, ein 100-cm-Becken mit Seitenscheiben von 40×40 hat demnach theoretische 160 Liter (Bruttoliter). Kies, Luftraum, Filterbereich sind nun abzumessen und abzuziehen:

von 160 Litern bleiben 94 Liter

von 54 bleiben 37

heute zu ergänzen:

von 96 Litern bleiben 63

Zum künftigen Wohlbefinden unserer Perlhuhnbärblinge und Bienengarnelen ist ein mittleres Aquarium verwirklicht worden: 80x40x30 cm (hochkant, 40 hoch, 30 cm tief).

63 Liter Nettowassermenge (Freiwasser ohne Kies, also Schwimmwasser, das man eigentlich noch um die Pflanzen reduzieren müsste) ohne Filterwasser (gerechnet: 31 * 71 * 28,5 = 62 728,5 ).

Auf drei Ytongsäulen zu sieben Porenbetonsteinen, jeder Stein 60x20x10 cm, ruhen zwei kräftige Fichtenbretter, unter das Becken sowie zwischen beide (2-cm-starke) Hölzer kam jeweils eine Aquarienunterlage (Schaumstoff, schwarz, geschlossenporig sowie feinstporig) von 5 mm Dicke, auf die Gasbetonsteine (unter das untere Holz also) legten wir passgenau zurechtgeschnittene (einen Finger breit mehr als 20×60, ) Stücke der selben besagten dünnen Schaumstoffmatte.

Dieses mal sind die Steine nicht mit Porenbeton-Kleber „gemauert“ worden, sondern wir legten sie einfach aufeinander, was bei den zwei 15-cm-Zwischenräumen zwischen den 20 cm breiten Säulen der Gesamtstabilität eigentlich gar keinen Abbruch tun sollte. Ansonsten vergleiche man

https://wasserlust.wordpress.com/tag/unterbau-aquarium/

Weil gerade kein Chauffeur greifbar war und ein Busticket vorhanden, transportierten wir, wie schon vor einem Jahr, jeweils zwei Steine in einem Rucksack.

Kein grundlegender unterster Zentimeter Sand, zumal statt scharfkantigen schweren durchbrochenen Kalksteinen Marke Kroatienurlaub (großes AQ) ein paar Moorkienwurzeln hinein sollen.

Die 25 kg des bunten, insgesamt etwas ins Ockergelb gehenden Aquarienkieses („1-3 mm“) wurden mit drei gehäuften doppelten Händen voller Nordseemuschelschalen durchmischt, das machten wir ja auch bei unserer „Kükenkiste“ (dem Perlhuhn-Aufzuchtbecken) entsprechend.  Danke an die hier namentlich ungenannt bleibende junge Strandläuferin und fleißige Muschelschalensammlerin. Auch wenn Kalkhärte und ph-Wert nur relativ stark korrelieren, sollte, da wir ja nicht gerade über Torf filtern oder massenweise Eichenlaub einbringen, mit dem so erzeugten Trend hin ins Kalkige (Kalksteine oder eben Muschelschalen) der zur Pflege von Danio margaritatus gewünschte leicht alkalische Wasserwert dauerhaft sichergestellt sein, wir vermuten einen ph-Wert von 7,5 und sind bisher standhafte Wasserwert-Messverweigerer (was man sicherlich kritisieren kann). Zum wöchentlichen Teilwasserwechsel (TWW; 33 %) nehmen wir unbehandeltes Leitungswasser, das ist hier a) sehr gut und b) auch nicht gerade durch Moore o.ä. bedingt sauer. Dünger wird bei Team Wasserlust nie verwendet und durch a) Geduld und b) viele Posthornschnecken ersetzt (in der Wildnis düngt auch niemand …); die Pflanzen wachsen so gut, vor allem die Ludwigia im großen QA, dass wir wöchentlich ein paar Triebe kappen müssen – es ist also grundsätzlich genügend Nährstoff da.

B e p f l a n z u n g 

Zwei Echinodorus osiris genannt rubra, siehe unten

Drei Anubias barteri var. nana, zwei davon sind bereits sehr große Exemplare

Vier noch eher etwas kleine, sehr hübsch braungefleckte Echinodorus fehletikettiert, wir bestimmen sie als Echinodorus ozelot green wie hier bei Wasserfreunde als E. ozelot grün im Bild

Die Gattung Schwertpflanze (Echinodorus) ist, auch bedingt durch die vielen Kreuzungen und die offensichtlich völlig andersartigen Überwasserblätter, aber noch mehr durch großzügig zugeteilte Händlernamen, etwas undurchschaubar. Dass E. osiris früher rubra hieß ist oder im Handel oder bei Aquarienfreunden immer noch so heißt (Wasserflora: „Sie wurde früher unter dem Namen Echinodorus rubra verkauft.“), ist völlig nachvollziehbar, notfalls schreibt man beide Namen, etwa so: Rötliche Amazonas-Schwertpfl. /Echinodorus osiris rubra.

Temperatur: 15-28 °C
Wasser-Härte: sehr weich-hart
PH-Wert: 5,5-8
Wachstum: schnell

http://www.wasserflora.de/shop/artikel/581/Roetliche_Amazonas-Schwertpflanze__Echinodorus_osiris_rubra_Tropica.htm

„Echinodorus Ozelot green ist eine Kreuzung aus Echinodorus schlueteri ‚Leopard‘ und Echinodorus barthii, kultiviert bei der Wassergärtnerei Hans Barth. “

Wuchshöhe: 20-25cm
optimaler Temperaturbereich: 18-28°C
Blattfarbe: Grün mit braunen Flecken

http://www.aquarienpflanzen-shop.de/Mutterpflanzen/Echinodorus-Ozelot-Gruen-Mutterpflanze::310.html

Tuempeln.de weiß: Bei Echinodorus „Ozelot“ handelt es sich um eine Sortenzüchtung (E. schlueteri leopard x E. barthii) der Gärtnerei Hans Barth, Dessau.

http://www.tuempeln.de/pflanzen/echinodorus_ozelot/e_ozelot.html

Vier noch viel zu kleine, aber herrlich hellgrüne Kopfstecklinge Lindernia rotundifolia (Rundblättriges Büchsenkraut).

Geplant ist ferner, ein Steckling aus dem kleinsten Becken zuzusetzen, bei der es nicht ganz genau um den Hybrid E. ‚Rosé‘ umhandeln sollte, zu der die unübertrefflich gut gemachte Quelle zur Gattung Echinodorus, die Seite Echinodorus-online.de weiß:

Echinodorus ‘Rosé’ war eigentlich die erste Echinodorushybride, die bewusst aus einer gezielten Kreuzung entstand. Der Züchter Hans Barth sen. kreuzte sie aus E. horizontalis und der roten Form von E. horemanii. Seit 1988 ist diese Form im Handel … Bei der Wasserpflanzengärtnerei Oriental Aquariums ist durch Mutation eine intensiver rot gefärbte Sorte entstanden, die unter dem Namen Echinodorus ‘Oriental’ vertrieben wird.

http://www.echinodorus-online.de/Deutsch/Arten/_Rose_/_rose_.html

… sondern, der Name fiel gerade, ‚Oriental‘

Mehr bzw. andere Pflanzen sollen nicht ins Becken, insbesondere kein Javafarn, Javamoos, (burmesischer) Kleiner Wasserstern und auch keine der raschwüchsigen, im großen (100x40x40) Becken in einr Reihe ganz hinten an an der Rückseite platzierten rotgrünblättrigen Ludwigia.

Der Hamburger Mattenfilter (3 cm Matte mittelporig, 4cm Filterwasser) wurde an eine Querseite gesetzt und mit Aquariumsilikon und – endlich richtig – schwarzen Kunststoff-Fliesenleisten  eingepasst (die im großen AQ verwendeten weißen sehen hässlich aus, das lässt sich aber nachträglich nicht ändern).

Angeimpft wurde mit etwas Filterschlamm aus dem kleinsten AQ. Der Kies selbst stand monatelang auf dem Balkon in Eimern, allerlei kleine Wasserschnecken vermehrten sich dort erfolgreich, unter anderen überraschend wieder aufgetauchte QBS (Quellblasenschnecken) sowie zwei oder drei seit einem Jahr nicht mehr gesehene, reiskorngroße flachgehäusige Tellerschnecken (chinesisches Posthörnchen).

Etwa 50 überwiegend noch ganz kleine (2-4 mm) Schnecken tummeln sich im Becken und schaffen ‚Biologie‘, verwendbare Pflanzennährstoffe und noch etwas ferne Fischzukunft, 40 davon sind europäische Posthornschnecken (Planorbarius corneus (LINNAEUS 1758)), unter den kleinsten einige rote bzw. orangefarbene, die sich draußen auf dem Balkon vermehren konnten, währen in den beiden bestehenden seit einigen Monaten leider keine PHS hochkommen, da, vermutlich, die ungeliebten Planarien den Schneckennachwuchs vollständig vertilgen. Hoffentlich kommt nun eine Generation im neuen mittleren Becken durch – und ansonsten hoffen wir auf auch künftige Schneckenvermehrung daußen im wassergefüllten und mit einigen Wasserpflanzen versehenen Eimer.

Ablauf Januar 2012

Unterbau: ab Anfang Januar

Kiesbefüllung, ein paar Finger breit Wasser und erste Schnecken: 08. Januar 2012

Wasser-Komplettauffüllung, Filter-Inbetriebnahme und Schnecken: 10. Januar

Endbepflanzung: 14. Januar

Schon Kinder schauen gebannt in Tümpel oder Flusse, um unter Lichtreflexen und über edelsteinbunten Kieseln vielleicht einen Fisch zu erspähen. Was aber ist es nur, was auch außerhalb der Dürrezonen der Erde noch uns Erwachsenen das Wasser und die Gewässer so sehr mit Geheimnis befrachtet, niederrheinische Teiche wie Augen und fischdurchflitzte Eifelbäche wie Adern erscheinen lässt? Aqua vitae, Wasser des Lebens … das Leben auf dem Land stammt aus dem Wasser. Nun also ein neues Aquarium. Auch wenn noch kein Geschuppter die Fluten durchflösselt: Der Aquarist plant einen wässrigen Mikrokosmus, baut einen Miniaturteich, verspürt, sagen wir, Wasserlust.

Natürlich, die Pflanzen, krumm nach zehntägigem Wässern in der alten Blumenwase, sehen aus wie hingestellt. Doch die Schnecken kriechen ihr Schneckentempo, die Neonröhre scheint, der Filter hat die Arbeit aufgenommen und das Wasser in jene unverzichtbare, ganz leichte Strömung versetzt (die beim großen AQ letzte Woche und damit nach einem Jahr allerdings fast zum Erliegen kam, sodass der Luftheber, in der Tat mit feinsten Schlammpartikeln einigermaßen zugesetzt, vor allem am kritischen Punkt des Lufteinströmers mit einer alten Zahnbürste gereinigt werden musste – jetzt ist die Strömung geradezu gewaltig und kann die Pumpe endlich wieder ungehindert pusten).

Das Schönste ist es, die ersten grünen Pflanzen in den wie tot wirkenden Kies zu setzen. Ein neues Aquarium hat etwas sehr Verheißungsvolles.

Ein Ausweichquartier für (hoffentlich ausbleibende) Notfälle wäre es sicherlich bereits jetzt. Gegen Monatsende wollen wir aus dem kleinen (Literzahl: brutto 54 netto 37) sowie aus dem großen Aquarium (brutto 160 netto 94) je drei oder vier erste Bienengarnelen ins mittlere Becken (brutto 96 netto 63) einsetzen und uns mit dem Einsetzen der ersten Fische vielleicht sogar bis Anfang März, mindestens aber bis Mitte Februar gedulden.

32. Echinodorus

Oktober 6, 2011

Nach fünftägigem Wässern sind (tja: „Das macht dann 30 Euro“), sechs SCHWERTPFLANZEN wissenschaftlich Echinodorus ins große Becken gepflanzt worden. Der unser Vertrauen genießende Händler düngt mit stickstoffhaltigen Mitteln (hat im Pflanzenbecken also hohe Nitratwerte), verwendet aber nichts Kupferhaltiges und sicherlich keine Insektizide und meinte, zwei Tage Wässern würden ausreichen; wir gingen aber, vor allem den Bienengarnelen zuliebe, auf Nummer ganz sicher.

Die aufrecht-elliptischen Blätter der Art rubra – eigentlich osiris – gefällt uns sehr und ist zwei mal im AQ vorhanden, ein kleinwüchsiger Red Devil (falsch bestimmt bzw. falschetikettiert und tatsächlich ein uruguayensis?) ziert den Vordergrund mit wunderhübschen schmal-elliptischen, spatelförmigen Blättern. Ein anmutig kleinblättriger und lang gestielter geradezu lilienhaft eleganter Echinodorus radicans – eigentlich cordifolius (Botanischer Garten Göttingen: Herzblättrige Schwertpflanze; heimbiotop: Herzförmiger Froschlöffel) überrascht, ja, verzaubert mit sehr hübschen Habitus, denn sonst erinnert cordifolius ein klein wenig, man verzeihe mir die Beleidigung, an den deutschen landbewohnenden Pferdeampfer, ist also kurzstielig und sehr breitblättrig, wenn auch eine prächtig groß werdende und wichtige Aquarienpflanze.

Die Gattung scheint den Aquarienfreunden mit uns bisher nur von Fotos bekannten Sorten wie Apart, Europa, Green Flame, Bambi und Jaguar noch viel Interessantes zu bieten.

Hier eine informative Übersicht zur Gattung Schwertpflanze

http://www.heimbiotop.de/echinodorus.html

http://www.echinodorus-online.de/Deutsch/Arten/arten.html

Die Art bleheri – eigentlich bleherae – ist etwas simpel, doch, rubra war gerade keine mehr da, auch zwei mal in den hinteren Bereich gesetzt worden. Eventuell wird osiris durch jeweils eine rubra und eine kleinblättrig-langstielige cordifolius ersetzt, vielleicht lassen wir die Sache aber auch einfach in Ruhe, und beobachten, was passiert.

Alles in allem wirkt Echinodorus im großen AQ viel besser als erwartet, mit den weich gewellten Linien ihrer aufrechten, hellgrünen „Löffel“ vor allem deshalb grandios, weil sie zu der Reihe der (rasch- und hochwüchsigen), gleichsam scharf rhythmisierten Ludwigia im äußersten Hintegrund einen ausgezeichneten Kontrast bildet.

Die Namensgebung ist bei aquafleur die veraltete, naja, Hauptsache die Pflanzen sind gesund. Tri- und tetraploide Sorten sollen die Echinodorus-Gattung noch mehr auffächern. Auch bei den Ludwigia gibt es Namens-Chaos und zusätzlich ein Problem der korrekten Bestimmung, weiß flowgrow:

Ludwigia palustris ist weltweit in sumpfigen Lebensräumen anzutreffen. In Australasien war sie ursprünglich nicht heimisch, ist aber dorthin verschleppt worden. Auch in Deutschland kommt sie vor, heute aber nur noch an wenigen Stellen, und ist nach der Roten Liste Deutschlands (1996) vom Aussterben bedroht.
Diese extrem variable Art ist emers kriechend oder submers in seichten Tümpeln und anderen stehenden bis langsam fließenden Gewässern anzutreffen. Sie wird schon seit vielen Jahren in der Aquaristik verwendet, teilweise unter Bezeichnungen wie „Rote Ludwigia“ oder „L. mullertii„, einem Handelsnamen, der auch für L. repens und L. palustris x repens verwendet wird. Allerdings handelt es sich bei den als „Rote Ludwigia“ und auch als echte L. palustris gehandelten Pflanzen oft um L. palustris x repens. “

http://www.flowgrow.de/pflanzen/Ludwigia-palustris-142.html

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Arten und Sorten der Gattung Echinodorus

http://www.echinodorus-online.de/Deutsch/Arten/arten.html

Echinodorus cordifolius (Linné) Grisebach 1857

http://www.echinodorus-online.de/Deutsch/Arten/Arten/cordifolius/cordifolius.html

Blehers Schwertpflanze (Echinodorus bleherae)

http://de.wikipedia.org/wiki/Blehers_Schwertpflanze

Echinodorus bleherae
Rataj (1970)

(Breitblättrige Amazonasschwertpflanze)

http://www.echinodorus-online.de/Deutsch/Arten/bleheri/bleheri.html

http://de.wikipedia.org/wiki/Osiris-Schwertpflanze

Echinodorus osiris (rubra) „Wurde früher unter dem Namen Echinodorus rubra verkauft.“ Na, hier bei uns ist heute früher!

http://www.aquarienpflanzen-shop.de/Tropica-Aquarienpflanzen/Tropica-Echinodorus/Echinodorus-osiris-rubra-072-Topf::110.html

Echinodorus osiris
Rataj (1970)

Ich verwende hier diesen Namen, obwohl Haynes & Holm-Nielsen in ihrer Revision der Gattung diese „Art“ nicht anerkannt und als ungültiges Synonym in die polimorphe Art Echinodorus uruguayensis eingestellt haben.

http://www.echinodorus-online.de/Deutsch/Arten/osiris/osiris.html

Echinodorus uruguayensis

http://en.wikipedia.org/wiki/Echinodorus_uruguayensis