Der Deutsche Boxer: ein ehemaliger Bullenbeißer mit Schmusepotenzial

Wache Augen, viel Energie und häufig eine individuelle Fellzeichnung – das beschreibt den Deutschen Boxer perfekt. Aber wo kommt dieser Hund eigentlich her? Und wie ist es um seine inneren Werte und Bedürfnisse bestellt? Nach diesem Artikel weißt du, ob der Boxer ein Hund ist, der zu dir passt und das Potenzial hat, zu deinem treuesten Begleiter zu werden.

Herkunft

Die Urahnen des heutigen Deutschen Boxers waren vorwiegend Brabanter Bullenbeißer – eine ansonsten ausgestorbene Rasse, deren Eigenschaften im Boxer aber weiterleben. Im 19. Jahrhundert begann man durch Einkreuzung von Bulldoggen mit der Zucht der Rasse Deutscher Boxer.

Der Bullenbeißer war in früheren Jahrhunderten ein beliebter Assistent bei der Jagd. Sein Name stammt daher, dass er sich in das zu erlegende Wild festbiss. Die besondere Anatomie seiner Schnauze hat ihm ermöglicht, mit den Zähnen fest zuzubeißen und gleichzeitig ungehindert weiterzuatmen.

Dank seiner Lernbereitschaft und Konzentrationsfähigkeit macht der Deutsche Boxer einige Jobs gut und gerne: Er ist als Polizeihund oder Rettungshund im Einsatz, aber auch ein idealer Therapiehund oder Begleithund.

Temperament: ausgeglichen, verspielt und furchtlos

In vielerlei Hinsicht holst du dir mit einem Deutschen Boxer einen unkomplizierten Vierbeiner ins Haus. Er ist ein perfekter Familienhund und in der Regel äußerst kinderlieb – er freut sich, mit ihnen zu spielen. Aggression zählt nicht zu seinen Eigenschaften, aber er weiß trotzdem sehr genau, wer ins Zuhause gehört: Er ist ein exzellenter Wachhund und furchtloser Beschützer.

Das heißt aber nicht, dass er nicht auch seinen eigenen Kopf und ein gesundes Selbstbewusstsein hätte. Der Deutsche Boxer kann im wahrsten Sinne des Wortes ein sturer Hund sein. Er braucht klare, logische Befehle. Ein wenig Bestimmtheit und Konsequenz solltest du als Herrchen oder Frauchen also mitbringen – und im Idealfall hast du bereits Hundeerfahrung, bevor du einen Boxer zu dir nimmst.

Bewegung

An diesem Punkt entscheidet sich, ob ein Deutscher Boxer der richtige Hund für dich ist: Kannst du ihm tagtäglich genug Bewegung ermöglichen? Mindestens anderthalb Stunden sollte das Pensum an Spaziergängen oder freier Bewegung, etwa im Garten, schon betragen.

Neben der reinen körperlichen Bewegung ist dein Deutscher Boxer auch ein Fan von geistiger Beschäftigung. Nimm ihn also ruhig auf deine Joggingrunde oder neben dem Fahrrad bei richtigem Wetter mit – so kann er sich auspowern und sieht gleichzeitig mehr von der Welt.

Zu seinen weiteren Leidenschaften zählen Ballspiele oder ein wenig Tauziehen mit einem Hundespielzeug, um zu schauen, wer von euch beiden der Stärkere ist. Am besten denkst du dir immer wieder neue Spiele aus, um deinen klugen Vierbeiner angemessen zu beschäftigen.

Was du außerdem über den Deutschen Boxer wissen solltest

Wenn du einen gesundheitlich recht robusten und pflegeleichteren Hund suchst, ist der Boxer eine gute Wahl. Im Vergleich zu vielen anderen Hunderassen gibt es bei ihm kaum ernsthafte Erkrankungen, die als relativ rassetypisch gelten. Mit Glück kannst du dich also über viele Jahre an einer fröhlichen, gesunden Fellnase erfreuen.

Wie bei anderen großen Hunderassen – ein Deutscher Boxer kann eine Schulterhöhe von bis zu 63 Zentimetern erreichen – kann es zu einer Hüftgelenksdysplasie (HD) kommen, aber durch gezielte Zucht hat sich dieses Risiko stark verringert. Auch eine Wirbelgelenkarthrose (Spondylose) kann im Laufe des Boxerlebens entstehen.

Neben dem Bewegungsapparat zählen die Augen zu den Bereichen, die du im Hinblick auf die Gesundheit deines Boxers besonders im Blick behalten solltest. Sowohl ein Boxer-Ulkus als auch hängende Augenlider (Extropium) können auftreten.

Das gelbe, braune oder gestromte Fell des Deutschen Boxers macht nur wenig Arbeit: Es ist so kurz und glatt, sodass zur Pflege hin und wieder ein paar Bürstenstriche eigentlich ausreichen. Für die Zufriedenheit deines vierbeinigen Genießers darf es aber immer gerne etwas mehr sein. Die Kehrseite des dünnen Fells: Dein Hund kann bei kühlen Temperaturen oder Wind leichter frieren. Achte also auf das Wetter oder zieh deinem Boxer einen schicken Hundemantel über.

Wenn du dich vorher ausreichend erkundigst und eine fundierte Entscheidung trifft, kannst du im Deutschen Boxer einen Begleiter finden, der dir über Jahre hinweg Freude bereitet.

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